Dienstag, 19. Juni 2007
neue meister 3
sagt gernot während er sich eine haschischzigarette dreht, sie anzündet und in gierigen zügen wegraucht, dabei selbst immer blasser wird und schon beinahe wegkippt. gerd reicht ihm ein glas wasser und nimmt ihm den joint weg. gerd nimmt ebenfalls einige züge und legt ihn in den sowieso schon mehr als überfüllten aschenbecher der ja schon überquillt vor lauter asche und zigaretten und joints und taschentücher. beatrice zieht sich aus und bekommt lust zu ficken, gerd steht wieder auf und setzt an seht ihr, es ist doch einfach überall das selbe. auf der welt ist nicht nur alles mit einfach allem verbunden, sondern alles beeinflusst zuguterletzt auch wieder nur alles und so gibt es genauso wie es zuviele künstler nicht nur auf der welt gibt, so wie es nicht nur zuviele künstler auch in wien gibt, allein an dem tisch hier in meinem atelier sitzen ja schon zuviele künstler, schaut euch doch erst mal an bevor ihr was sagt, im grunde genommen müssten wir ja alle mundtot gemacht werden für eine bessere welt ganz abgesehen davon das wir gar keine bessere welt ja nicht wollen, so gibt es genauso wie es zuviele hundebesitzer und zuviele hundekacke gibt, schlicht und einfach viel zu viele künstler, man sollte sie in ghettos verpacken und in den ghettos würden sie sich dann gegenseitig auffressen würden sie sich, sie würden sich die augen auskratzen und würden sich die bäuche aufschlitzen und würden sich auffressen weil künstler sind nichts anderes als gemeingefährliche kanibalen welche sich fortwährend andauernd immer nur gegenseitig auffressen das sind künstler genau sagt gerd und während er es sagt kann man die adern in seinem gesicht hervorspringen sehen so fiebrig wird er während er es sagt und dann sagt er weiter wisst ihr ich bin ja auch überhaupt nicht besser, bin ja kein bisschen besser, nicht im geringsten bin ich besser als all die kanibalischen künstler da draussen, bin ja selber einer dieser unheilbringenden sogenannten maestros und dann noch maler dazu, weil die maler, das sind ja die allerschlimmsten, ich bin mir ja selbst bewusst, das es einmal, gerade und im besonderen für die maler schon bessere zeiten gab, damals, aber das ist ja alles vorbei, gibt es ja nicht mehr, und heute sind die künstler und insbesonders die maler die allergrässlichsten von allen künstlern weil sie malen ja immer nur ab, alles was sie malen ist ja in jedem fall nur abgemalt und disformuliert, abkopiert und abgeschmiert ist ja alles was sie machen und nichts anderes als das, ich bin ja selbst nur einer dieser miserablen kleckser die nicht wissen was sie tun, genau, ich gehöre ja zu den allerschlimmsten von all den künstlern, gehöre ja in selbem masse zu diesem abschaum und ich gebe es ja sogar nocht zu, noch schlimmer als dieser ganze mob bin ich und gebe es zu, gemeiner, infamer und lügenhafter als das ganze pack das ihr kennt bin ich, denn nichts von dem was ich mache hat ja mit wahrheit zu tun und nichts von dem was ich tue hat auch nur im allergeringsten mit der realität oder einer sogenannten tatsächlichkeit zu tun, es ist alles nur miserabler abklatsch von den dingen die ich nicht verstehe und überhaupt aber was ist mit euch überhaupt. ihr seit ja die studenten, ihr seit die brut und das ist ja noch viel verwerflicher als maler, als in meinem fall ein ausgebildeter maler zu sein. jeder student der malerei ist ja noch um ein tausendfaches schlimmer und stümperhafter als ein sogenannt ausgebildeter maler, denn er muss sie alle studieren die maler und umso mehr er von ihnen in sich hineinstudiert, umso mehr er sich an ihnen ja nur verstudiert umso kaputter wird er an ihnen gehen denn umso mehr er studiert und sich die alten meister in sich hineinstudiert umso mehr wird er verdorben und je länger er sich dem in sich hineinstudieren hingibt, umso mehr muss er ja merken, das sich einfach nichts auf der welt überhaupt mehr darstellen lässt, das alles schon irgendwann getan und gemacht wurde, das ist ja mit der literatur gar nicht anders

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